Frag di seuba

Frag di seuba, lieg di net o
geh auf Straß und schaug das o

Vertrau nicht der Angst
setze auf das, was du als Gewissheit, in dir findst
und erlaub dir auch einmal
das grad nicht woast, wer’st bist

Frag di seuba, lieg di net o
geh auf Straß und schaug di o

Lies zwischen die Zeilen,
dann woast auch was nicht in der Zeitung steht
horch da schreit ein Rabe in deinem Garten
warum gibt der keine Ruh

Frag di seuba lieg di net o
geh auf Straß und schaug di o
Frag di seuba lieg di net o
geh auf Straß und schaug di o

Setze dich nicht unter eine Laterne
und glaub du beobachtest die Sterne
höre deinen pochenden Herzen zu
anstatt deiner Armbanduhr

Leg dich aufs Canape du wirst es schon sehen
träum deinen Traum, bis du ihn, in deinen Knochen spürst
über den Himmel spannt sich ein großer Bogen
vor Jahrmillionen sind wir hier eingezogen

Frag di seuba lieg di net o
geh auf Straß und schaug da’s o

Süße mach das Licht an

Blitzlichtgewitter
neuronale Silberfische
Worthülsenschleier
Orakel und Stoßgebete

Süße mach das Licht an
und tanz mit mir
wir drehen Kreise
und dann ankern wir

Versicherungsoptimierer
Gewinner und Verlierer
Geschüttelter Whisky
blank poliertes Wohlgefühl
frisch Frisierte auf der Promenade
Geisterstätte hinter leuchtender Fassade
Neonfarbene Freizeitnomaden
hochglanz Allüren

Süße mach das Licht an
und tanz mit mir
wir drehen Kreise
und dann ankern wir

Verschlungene Pfade
verdunkeltes Revier
hyperventilieren der Märkte
Riesen und Zwerge

Süße mach das Licht an
und tanz mit mir
wir drehen Kreise
und dann ankern wir

Der Mond scheint herein zum Fenster

Der Mond scheint herein zum Fenster
und streichelt deine Haut
ich streiche über deine Haare
und sing es in dein Ohr

Du bist meine Sonne
das Salz der Erde finde ich, im Glanz deiner Haut
mein Schiff liegt im Hafen
die Seile sind vertaut

Es weht ein frischer Wind über der See
du bist versteckt im dickem Pullover
eine Möwe segelt vorüber, während ich nach deinem Stolpern
den Sand von deinem Rücken klopfe

Du bist meine Sonne
das Salz der Erde finde ich, im Glanz deiner Haut
mein Schiff liegt im Hafen
die Seile sind vertaut

Du hast deine eigenen Gebete
gelegentlich flüstere ich die auch
und du löst dein Versprechen ein
du wolltest wirklich mit mir sein

Du bist meine Sonne
das Salz der Erde finde ich im Glanz deiner Haut
mein Schiff liegt im Hafen
die Seile sind vertaut

Der Mond scheint herein zum Fenster
und streichelt deine Haut
ich streiche über deine Haare
und singe in dein Ohr

Du bist meine Sonne
das Salz der Erde finde ich im Glanz deiner Haut
mein Schiff liegt im Hafen
die Seile sind vertaut
die Seile sind vertaut

Schwemmland

Schwemmland, Schwemmland, jeden Sommer bist du anders
mal uferst du, mal spülst du alles weg
heiß brennt deine Erde, unter meinen nackten Sohlen
heißer Wind kommt heute noch dazu

Schwemmland, jeden Sommer bist du anders
Schwemmland, Schwemmland, sing dein Lied

Verfangene Äste im kleinwüchsigen Strauch
lehmige Schlieren, Gras spitz heraus
Schotterflächen, geschliffene Steine
aus den Bergen, gewälzt, gespült, aufgetürmt vom Fluss
gebacken in der Sonne

Schwemmland, jeden Sommer bist du anders
Schwemmland, Schwemmland, sing dein Lied
sing dein Lied
sing dein Lied
Schwemmland, Schwemmland

Du änderst dein Gesicht, doch deinen Namen nicht
Pappel und Weidenland, Menschen wie aus Lehm geformt
im Fluss dreht sich das Rad der Gezeiten
die Sonne lässt den Tag vergehen

Schwemmland, jeden Sommer bist du anders
Schwemmland, Schwemmland, sing dein Lied
sing dein Lied
sing dein Lied
Schwemmland, Schwemmland

Capitano natural

Capitano natural
streifst hier durch die Straßen
hältst in den Wind deine Nase
findest was du willst und das dir hilft
Capitano natural
in deinem Kopf entsteht ein Plan
der sich auch wieder ändern kann
du bist ein Kind der Straße und du passt dich an
Capitano natural
Sammelst Holz fürs Feuer in der Nacht
wickelst dich in eine Decke
schläfst in einer windstillen Ecke
wie ein Eisbär dem die Kälte nichts anhaben kann
Capitano natural

Capitano natural
hast ein zugewandtes Herz
und für die Frauen schöne Augen
vermeidest all zu großen Schmerz
Capitano natural
wanderst von einem Ort zum Andern,
ein neues Spiel, ein neues Glück,
füllst den Fernet in dein Cola, bist nur verlegen, wenn du liebst
Capitano natural
Heute trennen sich wieder unsere Wege
hast nicht viele Sachen mit dir dabei
deine treue Seele wandert
nur beim Abschied schau deine Augen leicht vorbei
Capitano natural
höre in der Stille der Straße deinen Namen
Capitano natural
wollen wir uns um die Ecke wagen
Capitano natural
wie ist dein Plan
Capitano natural

Pampawind

Ah da ist eine Krise
einer hat das Falsche gesagt
sofort wird er zum Teufel gejagt
erledigt auf offener Strecke
und Jahre wird es dauern, bis sich klärt
das der Hinweis stimmig warm

Der Wind trägt Staubfahnen durch die Pampastraßen
die Hunde dösen im Schatten

Ah da ist eine Krise
auf der digitalen Wiese
ein unkontrollierbarer Datenstrom
fegt hinweg die Expertise
ungehalten gibt man sich nun
spricht von Täuschung und verdrehter Information

Im Staub der Pampastraßen spielen die Hunde, Fuchs und Hase
haben Spaß dabei

Oligarchen fragen nach bei Noah
ob noch Platz ist für ihr Geld
ernten rätselhafte Blicke und die Frage
ob man wirklich so gar nicht mehr weiß, um es was im Leben geht
und wie es wäre
die Esssenz seiner Tage auch mal zu trinken
Das Ungleichgewicht kommt auf die Waage
und die zerbricht schier an der Masse
auf beiden Seiten der Achse
unverschämt klingt die hofierte Gier
und kündet vom Aufblasen der nächsten Bereicherungsblase
zu aller und zu deiner Lasten

Der Pampawind hält nur selten still
die Hunde laufen frei herum
nur die Eingesperrten bellen und rasen sich dumm

Die Gewissheit der gesellschaftlichen Geborgenheit
stirbt im Plan der großen Geldautobahnen
und die Spielrahmen werden enger
und da wäre es schon gut wenn uns was einfällt
um das was wir lieben
am Leben zu halten

Der Wind trägt Staubfahnen durch die Pampastraßen
das Leben ist einfach, doch einfach wird es sicher nicht
und ich traf einen Mann
ich hörte ihn sagen
ich zähl auf dich